Lebe in Fülle!
Die jugendpastoralen Orientierungspunkte im Bistum Regensburg
Die jugendpastoralen Orientierungspunkte bilden die Rahmensetzung für die Jugendpastoral im Bistum Regensburg und sind das Leitbild des Bischöflichen Jugendamtes. Der BDKJ mit seinen Verbänden ist Teil der Jugendpastoral und des Bischöflichen Jugendamts und ist dem Leitbild deswegen ebenfalls eng verbunden.
Wir wollen junge Menschen im Leben und im Glauben fordern und fördern. Unsere Aufforderung ist es, zu leben. Dabei wollen wir die jungen Menschen begleiten, unterstützen und im Leben voranbringen. Das Evangelium Jesu Christi und seine Verheißung von einem "Leben in Fülle" ist unsere Kraftquelle und gibt uns den nötigen Rückenwind.
Die Orientierungspunkte für Jugendpastoral (OPJs) wurden durch einen gemeinsamen Prozess mit haupt- und ehrenamtlich in der Jugendpastoral Tätigen erarbeitet, durch Bischof Gerhard Ludwig Müller in Kraft gesetzt und von Bischof Rudolf Voderholzer bestätigt.
Grundprinzip der Leitlinien ist dabei das personale Angebot, an dem die drei Säulen Partizipation, Kooperation und Inklusion anknüpfen.
Die besondere Qualität von Jugendpastoral sehen wir im „personalen Angebot“. Hierzu braucht es Personen, die fachliche, soziale und emotionale Kompetenzen haben, die Jugendliche wertschätzen, eine gute persönliche Beziehung zu ihnen aufbauen können und sie engagiert begleiten. Jugendpastoral lebt von Personen, die für junge Menschen und für die Sache „brennen“: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“ (Augustinus).
Partizipation beschreibt ein dreifaches Anliegen. Wir wollen Kinder und Jugendliche an Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen beteiligen (politische Dimension). Wir wollen sie unterstützen, dass sie ihre Angelegenheiten selbst regeln können und dabei wichtige Fähigkeiten für ein selbstverantwortetes Leben in Gemeinschaft erwerben (pädagogische Dimension). Wir wollen sie hinführen zum Wort Gottes, zu den Sakramenten und zum Einsatz am Nächsten, damit sich ihnen die Teilhabe am Leben Gottes eröffnet (spirituelle Dimension)
Uns eint das Ziel, junge Menschen auf ihrem Weg zu einem Leben in Fülle zu begleiten. Deshalb wollen wir in der Jugendpastoral enger kooperieren, um voneinander zu wissen und zu lernen. Konkret wollen wir eine neue Vernetzung der kirchlichen Jugendarbeit mit anderen Trägern, Einrichtungen und Diensten der Jugendpastoral schaffen. Kooperation muss auch eine ökumenische Perspektive haben.
Wir wollen unsere Jugendpastoral bewusst auf jene jungen Menschen ausrichten, die von der gegenwärtigen Gesellschaft mit ihren Idealen (Leistung, Nutzen, Schönheit, Gesundheit etc.) ausgeschlossen oder an den Rand gedrängt werden. Unsere Angebote und unsere Begleitung müssen hinderliche Strukturen aufdecken und beseitigen. Diese können bauliche Barrieren genauso sein wie eine zu schwierige Sprache, zu hohe Teilnahmekosten, eingefahrene Denkweisen usw. Wir wollen aber auch daran arbeiten, dass der (Selbst-)Ausschluss der Jugend aus kirchlichen Bezügen überwunden wird. Dazu müssen wir immer wieder neu versuchen, passende Verbindungen zwischen den Lebenswelten und Bedürfnissen junger Menschen und der Kirche herzustellen.