Wenn Neuwahlen und Zukunftsvisionen

auf einen Personalengpass treffen

Seit vergangenem Samstag ist Ulrich Eigendorf neuer Diözesanpräses. Ebenso wurde Johanna Ostermeier, bereits in den vergangenen drei Jahren ehrenamtliche Vorsitzende im BDKJ, wiedergewählt.

Ulrich Eigendorf, seit dem 01. September Leiter des Bischöflichen Jugendamts in der Diözese Regensburg, stellte sich bei seiner Kandidatur als Diözesanpräses anhand seiner Kletterausrüstung vor und betonte, dass er Sicherungskarabiner und Rastschlinge für die Jugendverbände im BDKJ sein möchte. Sein Arbeitsschwerpunkt werde er an den Bedürfnissen junger Menschen ausrichten und zusammen mit den Delegierten im BDKJ an einer jugendgerechten Kirche mitbauen. Diese Ziele honorierten die anwesenden jungen Menschen im anschließenden Wahlgang mit einer großen Mehrheit, die für Eigendorf als Diözesanpräses votierte. So nimmt der 32-jährige Priester und Teublitzer nun ein Mandat im BDKJ-Diözesanvorstand wahr. Dort ist es seine Aufgabe, zusammen mit Johanna Ostermeier, die einstimmig als ehrenamtliche Vorsitzende wiedergewählt wurde, Dorothea Stadler und Tanja Köglmeier die Zukunft des BDKJ zu gestalten.

Nach Abschluss der Wahlen beschäftigte sich die Diözesanversammlung zudem mit zwei zukunftsweisenden Themen, die den BDKJ in der nächsten Zeit beschäftigen werden: Es wurde sowohl eine Vorbereitungskommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den Jugendverbandsstrukturen gegründet, als auch über die Organisation der nächsten 72-Stunden-Aktion beraten. Diese ist eine bundesweite Sozialaktion der katholischen Jugendverbände und findet von 18.-21. April 2024 wieder statt. Während der Aktion gestalten junge Menschen in 72 Stunden ein soziales Projekt, das der Gesellschaft zu Gute kommt. Bei der letzten Aktion 2019 konnte der BDKJ dabei über 2000 junge Menschen dazu animieren, an dieser Aktion teilzunehmen. Dankenswerterweise fanden sich für diese anstehenden Projekte, genauso wie für die weitere Arbeit im BDKJ-Diözesanverband, viele engagierte Ehrenamtliche, die den BDKJ thematisch und demokratisch mitgestalten und leiten möchten.

Anders sah es tatsächlich bei der Besetzung der Vollzeitstellen aus, die dem BDKJ zur Verfügung stehen: Seit über einem Jahr ist eine Vollzeitstelle vakant, mit Ende Oktober sind sogar zwei hauptberufliche Stellen zu vergeben. Der BDKJ ist damit genauso vom Fachkräftemangel betroffen wie viele andere Firmen.

Dementsprechend berieten die jungen Delegierten darüber, wie Personalstellen im BDKJ in Zukunft gestaltet sein könnten und wie mit fehlenden Personalkapazitäten umgegangen wird. Dabei boten viele Ehrenamtliche ihre Unterstützung an, zeigten dem Vorstand Möglichkeiten zur Arbeitsreduzierung und regten auch ganz neue Möglichkeiten der Personalbesetzung im BDKJ an. Diese Möglichkeiten sollen auch zukünftig weiterverfolgt werden und der BDKJ wird sich in einen Organisationsentwicklungsprozess begeben, der ihn für die Zukunft fit macht. Denn immerhin wird der BDKJ 2022 75 Jahre alt und mindestens genauso lang, so die Meinung des neugewählten BDKJ-Präses, solle er auch noch für die nachfolgenden Generationen Raum für junge Menschen in der Kirche sein und sie in ihrer Glaubensentwicklung fördern und fordern.

Neben diesen Themen wurde am Samstagabend zudem der scheidende Diözesanpräses Christian Kalis, nun Pfarrer in St. Jakob in Schwandorf, mit einem Gottesdienst und einem Festakt verabschiedet. Die jungen Delegierten und die extra angereisten Gäste bedankten sich mit viel Applaus bei ihrem ehemaligen Diözesanpräses, warfen sich nach dem von ihm gewählten Motto in Schale und kamen als Obst verkleidet zu der sich anschließenden Party. Dabei musste er sich vielen Herausforderungen stellen, die allesamt mit Obst zu tun hatten.